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Geschichte

Ein Ereignis, das vor 550 Jahren die Geschichte der Schweiz veränderte.

Im Jahr 1476 war die Schweiz Schauplatz der grossen Schlachten der Burgunderkriege, in denen sich die damalige Eidgenossenschaft und das Herzogtum Burgund gegenüberstanden.

Karl der Kühne, Herzog von Burgund, besass ein „Patchwork“-Reich, das sich von der Nordsee bis zum Mittelmeer erstreckte und zwischen Frankreich unter Ludwig XI. und dem deutschen Reich unter Friedrich III. eingeklemmt war. Sein Ziel war es, sein Reich durch Diplomatie, aber auch durch Krieg zu festigen. Doch der Kanton Bern und die Eidgenossen stellten sich ihm in der heutigen französischsprachigen Schweiz in den Weg.
Im März 1476 erlitt Karl der Kühne in Grandson am Neuenburgersee seine erste Niederlage gegen die Eidgenossen. Von einem brennenden Wunsch nach Rache gepackt, plante er, die Schweizer in die Knie zu zwingen. Zu diesem Zweck sammelte er seine Truppen und zog über die Broye-Ebene nach Bern, um bei Murten eine Niederlage zu erleiden. Diese Schweizer Siege markierten den Niedergang des Herzogtums Burgund und mischten die Karten auf dem europäischen Schachbrett neu. Der Herzog verlor seinen Besitz in Grandson, seinen Mut in Murten und sein Leben in Nancy.

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Am 2. März 1476 floh die Armee Karls des Kühnen bei einem Zusammenstoss mit den Eidgenossen, die der bernischen Besatzung des Schlosses Grandson, von dem Herzog hingerichtet, zu Hilfe geeilt waren.

Im Januar 1476 wendete Karl der Kühne, der gerade Nancy eingenommen hatte, seine Armee, um auf Bern zu marschieren. Nachdem er den Col de Jougne überquert hatte, nahm er den Weg entlang des südlichen Juras. Am 19. Februar 1476 belagerte seine Armee die kleine Stadt Grandson, deren mächtige Burg von einer starken Berner Garnison verteidigt wurde. Diese war der starken burgundischen Artillerie ausgesetzt und kapitulierte am 28. Februar. Sie wusste nicht, dass ihr Hilferuf von den übrigen Eidgenossen erhört worden war und dass sich bereits am Vortag eine Armee in Neuenburg versammelt hatte, um ihr zu Hilfe zu eilen. Am 1. März eroberten die Eidgenossen ein vorgeschobenes Lager bei Vaumarcus, am Morgen des 2. März griffen die Späher eine Stellung im Lager des Herzogs bei Concise an und lösten damit die Schlacht aus. Die herzogliche Armee wurde aufgrund einer missverstandenen Truppenbewegung, die den Rückzug einläutete, in die Flucht geschlagen. Die Armee zog sich zurück, und die Eidgenossen plünderten das verlassene Lager.

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Am 22. Juni 1476 wurde die Armee von Karl dem Kühnen nach der Belagerung der Stadt Murten in einer grossen Schlacht besiegt.

Karl der Kühne setzte mit seiner Armee von Lausanne aus den Weg nach Bern fort. Er belagerte am 9. Juni die Stadt Murten. Die Berner Garnison unter dem Kommando von Adrian von Bubenberg leistete zwei Wochen lang Widerstand und wartete auf die Verstärkung durch die Eidgenossenschaft und ihre Verbündeten (Elsässer, Lothringer und Österreicher). Fast 25.000 Männer griffen das burgundische Lager und seine Verbündeten (vor allem Engländer und Italiener) im Umkreis der Stadt an. Die burgundische Armee war zwar besser ausgerüstet, wurde aber überrascht und desorganisiert. Der Sieg der Eidgenossen war eindeutig, mehr als 10.000 burgundische Soldaten verlieren ihr Leben. Der Herzog wiederum verlor seine Armee, sein Ansehen und auch seinen Besitz. Die Überlebenden flüchteten und die Folgen für das Herzogtum Burgund waren verheerend. Die ehemalige Schweizerische Eidgenossenschaft trat nun auf das Schachbrett der europäischen Mächte und die Macht wurde neu verteilt.

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